Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg Hohenfels von den Schweden gestürmt und geplündert Nach 1800 wurde die Burg abgetragen Lediglich der Bergfried überdauert bis heute vor den Raubgesellen in den Turm und als es dort bedrängt wurde stürzte sich die Jung frau von der Zinne der Burg über die stei len Felsen in die Tiefe um der Schande der Entehrung zu entgehen Zerschmettert blieb sie in dem unter den Felsen vorbeifließen den Forellenbach liegen Noch heute heißt jener Ortsteil unter den steil aufragenden dunklen Felsen Sterzenbach In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurden auch die bisher alle vier Wochen an einem Sams tag abgehaltenen Wochenmärkte eingestellt zu denen allerhand Vieh Getreide und ande res von den umliegenden Dörfern hereinge bracht wurde Nachdem sich das Land von dem schreck lichen Krieg wieder erholt hatte wurde unter den Nachfolgern Tillys in den Jahren 1716 1721 an Stelle der baufälligen alten Pfarrkirche ein neues prächtiges Gottes haus gesetzt das bis auf den heutigen Tag erhalten ist Ratgeber des Grafen waren der damalige Dekan Johann Michael Schnitter und sein Bruder Andreas Schnitter der von 1686 1720 Pfleger in Hohenfels war Als die Grafen von Tilly 1724 im Mannesstamme erloschen fielen Burg und Markt Hohenfels wieder an den Kurfürsten zurück und wur den von nun an verschiedenen Verwandten des Landesherrn zur Nutznießung überwie sen Dies war bestimmt keine sehr erfreuliche Zeit denn die jeweiligen Herren waren nicht an Hohenfels sondern nur an den Einkünf ten aus der Herrschaft interessiert Die meis ten von ihnen waren gar nie in Hohenfels Am 16 September 1743 brannte verursacht durch eine liederliche Weibsperson ein guter Teil des Marktes nieder darunter auch das Rathaus Doch Bürgerfleiß und Fürsten gunst ließen bald wieder ein neues Rathaus und das damit baulich verbundene Brau haus erstehen 1799 wurde dann das Pfleg amt Hohenfels völlig mit Bayern vereint Die Gründung des Königreiches Bayern brachte im Jahre 1803 zunächst die Auflö sung des Pflegamtes Hohenfels Sein letzter Pfleger war Ignatz Bredauer von 1788 l804 Das Amt wurde dem Landgerichtsbezirk Pfaffenhofen eingegliedert Nun stand die Burg leer und war dem Verfall preisgege ben Auf königliche Anordnung wurde sie verkauft und von dem Schneider Georg Bronold aus Hohenfels erworben der sie als Steinbruch abtragen ließ Nur der Berg fried trotzte der neuen Zeit und krönt heute noch als Zeuge einer bewegten Vergangen heit den Schloßberg von Hohenfels Auch in der Verwaltung des Marktes brachte das Königreich manche Reformen So wurden die bisherigen vier Bürgermeister durch einen Munizipalrat abgelöst der aus einem Bürgermeister und vier Ratsmitgliedern bestand 1818 wurde auch dieser durch die Landgemeindeverfassung abgelöst und ab 1824 konnten die Bürger alle drei Jahre ihren Bürgermeister und Ratsmitglieder wählen Die Bürgerwehr die bisher immer noch bei der Fronleichnamsprozession fungierte wurde aufgelöst und die staatliche Gendar merie gegründet Durch eine königliche Ent schließung der Regierung des Regenkreises wurde am 17 März 1821 die Abhaltung von Viehmärkten in Hohenfels wieder einge führt Von Aschermittwoch bis Mittwoch nach Martini wurde wöchentlich am Mitt woch ein Viehmarkt abgehalten der oft reich beschickt war Auch die Abhaltung von sechs Warenmärkten im Jahr wurde zur Förde rung des Handels gestattet Der Schulzwang wurde eingeführt Alle Kinder vom sechsten bis zwölften Lebensjahr mussten die Volks schule und anschließend die Feiertagsschule besuchen Das alte Schulgebäude erwies sich bald als zu klein für die vielen Kinder so dass im Jahre 1869 das Tucherhaus von der Gemeinde erworben und von dem Mau rerpolier Meinzweig mit einem Ziegelbau aufgestockt und zum Schulhaus umgebaut wurde Sonst aber ging das 19 Jahrhundert an Hohenfels vorbei Der Bau der Eisenbahn strecke Regensburg Nürnberg wurde 1873 RegionalFitMARKT HOHENFELS 41
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