Straffere kommunale Strukturen um noch leistungsfähiger zu sein das war das Ziel der Gebietsreform in Bayern von 1972 bis 1978 Sie hat den Grundstein für die posi tive Entwicklung des Regensburger Lan des in den letzten fünfzig Jahren gelegt Aus 107 zumeist kleinen wurden 41 schlag kräftige Gemeinden Die Fläche wuchs um 30 Prozent auf 1 394 Quadratkilometer an Die Bevölkerung stieg um 25 Prozent von 102 062 auf 128 036 DIE LANDKREISGEBIETSREFORM 1972 AUSGANGSLAGE Kleinteilige Verwaltungsstrukturen Die Ver waltungseinteilung Bayerns bis zur Reform zeichnete sich vor allem durch ihre Kleintei ligkeit aus Die im Prinzip seit 1818 beste henden mehr als 7 000 Gemeinden waren auf 143 Landkreise verteilt Durch ihre große Anzahl waren die von den Kreisbe hörden verwalteten Gebiete nicht sonder lich bevölkerungsreich Nur 3 Landkreise überschritten die Grenze von 100 000 Einwohner innen hingegen wiesen 89 Kreise eine Einwohnerzahl von weniger als 50 000 Personen auf 18 davon hatten gar weniger als 25 000 Einwohner innen In der Oberpfalz lagen um 1970 mit Beiln gries Oberviechtach und Waldmünchen die drei kleinsten Landkreise Deutschlands mit je etwa 17 000 Einwohner innen und 300 km Fläche Der Landkreis Regensburg hingegen umfasste bereits über 1 000 km Fläche bei circa 99 000 Bewohner innen womit er zu den größten Kreisen Bayerns zählte Diese massiven Unterschiede bei den Landkreisgrößen hatten deutlich nega tive Auswirkungen auf ihre Entwicklung Die Zeit des wirtschaftlichen Booms stellte neue Anforderungen an die Verwaltung Die Bürger innen wünschten den Ausbau von Freizeit und Kulturangeboten die Einrich tung von Räumdiensten Mülldeponien etc Die Kleinlandkreise waren mit den neuen Aufgaben finanziell und personell überfor dert Der bayerischen Staatsregierung war klar dass die Probleme der Verwaltung nur durch eine Reform zu lösen sein werden die Landkreise ähnlicher Einwohnerzahl zu schaffen hatte um die neuen Verwaltungs aufgaben entsprechend erfüllen zu können Gebietsreform im Lkr Regensburg Daten Zahlen Fakten DER LANDKREIS REGENSBURG IM JAHR 1970 1970 umfasste der Landkreis Regensburg 124 Gemeinden Die durchschnittliche Größe betrug etwa 800 Bewohner innen Die Unterschiede in der Einwohnerzahl der Einzelgemeinden war gewaltig Mit 6 124 Einwohner innen war 1970 die erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Industriesiedlung Neutraubling zur größten Gemeinde des Kreises angewachsen gefolgt von Regenstauf mit 4 704 Bewohner innen Viele Gemeinden dagegen umfassten nur etwa 200 Personen Die kleinsten Gemein den des Altlandkreises Haidenkofen Neu dorf und Pondorf hatten 1970 jeweils lediglich circa 130 Einwohner innen Dass diese keinen modernen Ansprüchen gewach sene Gemeindeverwaltung leisten konnten ist offensichtlich DIE LANDKREISGEBIETSREFORM 1972 HAUPTAKTEURE Ein Mammutprojekt mit wenigen Entschei dungsträgern Die Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren war ein Mammutpro jekt das Jahrhunderte alte Strukturen neu ordnen sollte und auch auf langfristige Gül tigkeit angelegt war Dementsprechend war klar dass viele harte und umstrittene Ent scheidungen von den politisch verantwort lichen Akteuren getroffen werden mussten Die Reform in Bayern sollte deshalb von einer breiten Basis getragen werden weswe gen anders als in anderen Bundesländern auch die niederen Verwaltungsebenen in den Entscheidungsprozess eingebunden werden sollten In der Realität wurden die Verhandlungen im Rahmen der Gebietsreform im Landkreis Regensburg jedoch nur von einer Handvoll Männern geführt Neben Vertretern des Innenministeriums und der dem Ministe rium unterstellten Regierung der Oberpfalz entschieden Landrat Leonhard Deininger und dessen Stellvertreter im Amt Rupert Schmid über die Ausgestaltung dieses gewal tigen Projekts im Regensburger Land Die Mitwirkungsmöglichkeiten der Gemein den waren offiziell auf ein Anhörungsver fahren gegen Ende des Reformprozesses beschränkt wo sie den vorgesehenen Ände rungen nur zustimmen oder sie ablehnen konnten Jedoch war Landrat Deininger für die Bürgermeister ein wichtiger Verbündeter der ihre Vorstellungen in den Verhandlun gen mit den Vertretern des Innenministeri ums und der Bezirksregierung vertrat Auf der anderen Seite verstand es der Landrat die Gemeinden seines Landkreises hinter sich zu versammeln und einheitliche Äuße rungen im Anhörungsverfahren zu erreichen was Geschlossenheit vermittelte und dem Erreichen der eigenen Ziele förderlich war LandkreisKelheim LandkreisCham LandkreisStraubing Bogen LandkreisNeumarkt i d OPf LandkreisEichstätt LandkreisSchwandorf Stadt Regensburg Stadt Straubing Hemau Regenstauf Schierling Pfatter Sinzing Beratzhausen Kallmünz Mintraching Mötzing Bernhardswald Laaber Pentling Barbing Nittendorf Wörth a d Donau Thalmassing BrennbergLappersdorf Wiesent Riekofen Aufhausen Pettendorf Wenzenbach Brunn Zeitlarn Sünching Hagelstadt Obertraubling Pfakofen Wolfsegg Altenthann Duggendorf Pielenhofen Alteglofsheim Tegernheim Holzheim a Forst Bach a d DonauDonaustauf Neutraubling Deuerling Köfering Gebietsreform 1972 1978 Landkreis Regensburg Graphik Landratsamt Regensburg L37 Plötz 2012Geobasisdaten Bayerische Vermessungsverwaltung www geodaten bayern de 2011 Gebietszugang 1972Gebietsabgang 1972Gebietsabgang nach 1972Landkreis RegensburgLandkreisgrenzenGemeinden im Landkreis RegensburgGemeindefreie Gebiete K ar te F lo ri an P lö tz L an d ra ts am t R eg en sb ur g RegionalFitFRÜHLINGSAUSGABE 41

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